Winterwinde

Langsam öffnet er die Tür. Ein kalter Wind kommt ihm entgegen. Vorsichtig tritt er mit seinen gefütterten Stiefeln die holzig vereisten Treppenstufen hinunter. Schritt für Schritt beobachten seine braunen Augen die funkelnden Kristalle am Boden. Sein Blick richtete sich wieder auf und die weiße Pracht lies sein Herz schneller schlagen. Schnee überzogene Bäume, Eiszapfen und die Stille waren das, was den Winter so schön machte. Gemütlich läuft der junge Mann in die Scheune, in der sein treues Pferd schon wartete. Gespannt an einer Kutsche, welche für seine lange Reise bereit war. Schon seit langer Zeit schrieb er mit einer jungen Frau aus einem Dorf mehrere Kilometer entfernt von seinem. Begonnen hat dies, als sie sich einmal trafen, es war damals Sommer, und sie lagen in der Wiese und unterhielten sich. Vertraut kam sie ihm vor. Seitdem schrieben sie Briefe und ab und zu trafen sie sich. Doch irgendwann traf der Winter ein und sich zu treffen viel immer schwerer.

Als sie eines Tages im Winter in der Scheune des Mädchens lagen, und sie sinnliche Gespräche führten, war es ihm als sei es der richtige Moment, sie zur Frau zu nehmen. Und so kniete er vor ihr in die Knie und bat sie um ihre Hand. Voller Freude sprang sie ihm um den Hals, küsste ihn schrie: „Ja!“. Als sich die Situation beruhigte, und beide wieder bodenständig wurden, wussten sie das der Hochzeit was ihm weg stand. Die Eltern waren gegen die Beziehung. So blieb ihnen nur eins übrig, sie wollten zusammen ausbrennen. So vereinbarten sie, das am ersten Tag nach dem Neumond, sich vor der Barockkirche des Nachbardorfs der jungen Frau zu treffen.

Voller Freude schwang sich der junge Mann auf die Kutsche und peitsche sein Pferd. So ritt er im Trab auf dem Kieselweg. Er blickte in den Himmel und sah keine einzige Wolke. Die Sonne strahlte auf sein Gesicht, sodass er nicht besonders stark fror.

Sie lief vor sich hin und stiefelte durch den tiefen Schnee. Immer wieder fragte sie sich ob es richtig sei was sie mache. Die Familie zurück lassen. Mama, Papa und ihre 5 Geschwister.

Inzwischen war es dunkel und ein starker Schneefall überraschte den jungen Mann. Der Trab des Pferdes wurde immer langsamer, zu müde war es schon. Des gleichen war der mutige Abenteurer sehr müde. Laufend vielen ihm die Augen zu und so passierte es, das er auf der Kutsche einschlief und die Kälte ihm nachsetzte. Als er wieder aufwachte war der Schneefall bereits so stark, dass er bereits Probleme hatte die Vorderhufen des Pferdes zu sehen. Halb erfroren griff er an seine rote Nase. Die Kälte in seinen Beinen schmerzte wie Nadeln und seine Finger färbten sich in ein sanftes Blau. Er wusste wenn er sich jetzt verlaufen hatte, dann würde das sein Ende sein. So blickte er sich um und hoffte etwas zu erkennen was er auf dem sonst üblich kürzeren Weg erkennen könnte. Doch vergebens. Das Einzige was er erkannte waren die Bäume. Angst breitete sich durch den frierenden Mann. Das Jaulen der Wölfe brachte den Jungen in Panik, sodass er mit den kalten Fingern nach der Peitsche griff und auf die Pferde schnallte. „Los meine Pferde, bringt mich an mein Ziel!“, rief er worauf er stark anfing zu husten. Doch das seine Kurzschlussreaktion folgen haben könnte war ihm nicht bewusst.

Inzwischen begann der Sonnenaufgang und das Mädchen wunderte sich, wo ihr Geliebter sei. Sorgen breiteten sich aus und sie dachte was passiert ist. „hoffentlich wurde er nicht überfallen! Oh nein, was ist wenn er sich anders entschieden hat?“, fuhr es ihr durch den Kopf. Und so wartete sie Minute auf Minute, Stunde auf Stunde bis ein Priester aus der Kirche trat. „Mein Kind, auf was wartest du?“, fragte dieser. Sie blickte ihn an und sagt mit Tränen in den Augen: „Mein Verlobter. Er ist nicht gekommen.“. Der Priester schaute sie an und sah ihr Leiden und hatte Mitleid. „Mein Kind, ich seh du liebst ihn sehr, so möcht ich dir helfen deinen Verlobten zu finden.“. Ein kleines Lächeln verzierte ihr Gesicht. Der Priester ging hinter die Kirche in eine Scheune und kam mit einer Kutsche und zwei kräftigen Pferden vor das Mädchen. Hilfsbereit gab der Gläubige seine Hand und half ihr nach oben. Sie erklärte ihm aus welcher Richtung er kommen würde und so ritten sie in die Richtung. Er erzählte ihr, dass ein Schneesturm sein Unfug trieb. Ihre Angst, dass ihm was passiert ist stieg und das Herz hämmerte, dass sie befürchtete der Priester würde ihr Herz hören. Zeit verging und die Hoffnung des verliebten Mädchen schwand. Der Priester bemerkte dies und begann zu singen. Sie schaute ihn an doch konnte ihr Kichern nicht unterdrücken. Und so sangen sie zusammen.

Doch ihre gute Laune sollte schnell verfallen, als sie im Graben eine Kutsche sahen. Die Hinteren Räder fehlten und Holzbretter lagen in der Gegend verteilt. Sie sprang von der Kutsche und rannte zur Unfallstelle. Da lag er. Blass wie der Schnee bei ihm. Es war kein Pferd in Sicht. Mit ihren warmen Händen fasste sie sein mit Kristallen überzogenes Gesicht. Seine Haut war hart und kalt. Sie musste in die kalte Realität schauen. Der Schneesturm nahm sein Leben. Sie blickte den Priester an und dieser näherte sich ihnen. Er schloss die Augen des Toten und gab seiner Seele den Frieden. Der Seele, die seinen Körper verließ, nur weil er alles zurücklassen wollte um mit ihr durchzubrechen, doch die Winterwinde seiner Heimat zerstörten seinen Plan.

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