Unberechenbarkeit des Schicksals

„Ihr Blick kam ihm bekannt vor. Die langen Haare und ihre funkelnden Augen erinnerten ihn an etwas, er wusste nur nicht woran. Er war sich nicht sicher wer sie war, wo sie herkam oder was an ihr so besonders war, doch bei einer Sache war er sich sicher, dass sie etwas hat, was er an anderen Frauen vergeblich suchte. Sekunden verfliegen. Er konnte seine Augen nicht von ihr wenden, bis er wusste woher er sie kannte. War dieses hübsche Geschöpf eine alte Freundin, jemand, den der Junge in der Schule sah? Tausende Gedanken flogen mit abertausenden von verrückten und realistischen Möglichkeiten.

Hatte sie ihn bemerkt? War er wie ein Geist nicht sichtbar für sie? Doch diese Gedanken waren schnell Vergangenheit, als sie ihren Blick aufrichtete und diesen auf ihn richtete. Schaute das Mädchen ihn an, oder waren es die vielen Personen neben ihm. Ihre Augen fixierten sich auf ihn und ein Lächeln verzierte das zierliche Gesicht. Sein Herz pochte. War dieses Lächeln für ihn? Sah er etwa merkwürdig aus? Würde man seine sämtlichen Gedanken in diesen Sekunden auf eine Waage mit Gold aufwiegen, so wäre dieser mehrfacher Millionär. Doch er verstand es nicht, sie schaute ihn immer noch an. Und da passierte es plötzlich, sie bewegte sich aus ihrer Burg von Freunden und bewegte sich auf ihn zu. Sein Herz pochte nun schneller als zuvor. Es pochte nicht nur, es schlug regelrecht in seinem Brustkorb, als würde es raus wollen und in ihre Hände springen. Wer war sie? Doch desto näher sie kam, desto mehr wurde seine Erinnerungen wach.
„Hey!“, sprach sie ihn an und grinste, wobei ihre perlweißen Zähne ihm sofort ins Auge fielen. Nun wusste er wieder alles. Doch warum kam sie nach allem was war wieder auf ihn zu. War das Mädchen nicht sauer auf ihn? Nie hätte er gedacht das jene jemals wieder zu sehen. Doch er war sich ziemlich sicher, das selbst wenn sie sich wieder sehen würde, dann jeder den anderen ignorieren würde. Jetzt steht die Schönheit vor dem Jungen, lächelt, völlig sorgenlos, mit großer Wiedersehensfreude.
Er antwortete ihr mit der selben Begrüßung, wie sie es tat. Sie lächelte ein weiteres mal. Beide schienen etwas wichtiges erzählen zu wollen. Der Junge jedoch hob, wie es sich gehört, seine Arme, um sie umarmen zu können und grinste. Das Mädchen konnte dieser Begrüßung nicht einfach abschlagen, so sagten sie sich hallo, als wären sie schon lange gute Freunde gewesen. „Du hast dich lange nicht gemeldet.“, beklagte sich der Junge, jedoch nicht auf die Weise von beklagen, wie man es nach einem Streit tat, sonder mit einer etwas traurigen Betonung. „Du hast dich doch auch net gemeldet.“, antwortete sie ohne lange zu überlegen, wobei sie ihr Lachen stets nicht verlor. Auf die seiner Meinung nach dumme Anschuldigung, dass sie sich melden hätte müssen, antwortete er: „Schön dich wieder zu sehen.“. In ihren Augen funkelte die Beleuchtung des Gebäudes. Oder war es etwa nur sie? Ihre strahlenden Augen vor Freude?
Er war sich nicht sicher. Doch bei einer Sache war er sich ganz sicher, dass das Schicksal völlig unberechenbar ist. Ob es gut oder schlecht ist, das spielte für diese Macht keine Unterschiede, denn es spielte nur die Rolle, für die sie da war. Menschen zu verlieren. Leben zu verschonen oder zu beenden. Und wie in diesem Fall Leute zu treffen, welche beide dachten man sei böse aufeinander, wieder lächelnd Gegenüber zu stehen, als wäre nie etwas gewesen.

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