Requiescat in pace!

„Ich erzähle dir was ich weiß, aber nur, das ich in den Himmel komme! Antonio trifft sich heute Abend in dem Fischerhaus am Fluss. Er plant zu flüchten. Seine Skandale scheinen langsam an die Öffentlichkeit zu kommen. Er hat Angst. Jetzt muss ich in den Himmel kommen!“ Giovanni richtete sich auf und antwortete mit kalter Stimme.“ Nach deinen Taten wirst du nur in der Hölle schmoren. Dennoch requiescat in pace!“ Die mit blutbeschmierte Klinge tropfte. Er stupste den Leichnam vor sich an, welcher sich nicht rekelte. „Ein weiterer Kaiserlicher ist tot.“, murmelte er vor sich hin. Giovanni griff in die Tasche des Opfers und zog ein seidenes Tuch hervor. Langsam säuberte er die Klinge mit diesem und warf es dann auf die Leiche. Fehlt nur noch Antonio. Antonio war ein korrupter Bischof aus Torino. Viele Menschen mussten durch seine Gier sterben. Giovanni war gläubig, aber er konnte Geistliche von Verbrechern unterscheiden. Viel zu gern würde er sehen, wie seine Klinge die Kehle von Antonio durchtrennt und das warme pulsierende Blut seine teuren Gewänder in tiefes Rot tränkt. Fasziniert und ermutigt von diesem, seiner Meinung nach göttlichen Racheakt, steckte er wieder die Klinge in die Scheide und verließ den Raum durch das Fenster. Leise schlich er sich über das Dach der katholischen Kirche San Domenico. Kletterte eine alte, marode Leiter hinab und zog seine Kapuze an.

Inzwischen war es dunkel geworden, und Giovanni versteckte sich auf dem Dach neben dem Fischerhaus. Einige Geistliche hatten sich schon vor dem Haus versammelt. Doch einer fehlte. Antonio war immer noch abwesend. Die Versammelten gingen durch das Haus in den Hinterhof am Fluss. Antonio muss im Haus gewesen sein, denn jetzt steht er mit den Geistlichen im Kreis. Doch der Gedanke jetzt zu zuschlagen verging Giovanni plötzlich, als sich zwei Wächter, mit einer schimmernden silbernen Rüstung, sich dem Bischof anschlossen. Er versuchte zu lauschen, doch vergebens. So kletterte Giovanni leise wie eine Katze die Fassade des Nachbarhauses hinab und begab sich auf das Dach des Fischerhauses. Nun verstand er ihre Gespräche.

Antonio: „Ich muss hier weg! Die Bürger haben von meinen Taten gehört. Gott will, das ich Torino verlasse! Deswegen sind wir hier. Hinter der Kirche gibt es einen geheimen Tunnel, durch den wir heute Nacht flüchten werden. Er führt uns den Fluss entlang nach Settimo Torinese. Dort wartet eine Kutsche, die uns direkt nach Milano bringen wird.

Giovanni wusste sofort was zu tun war. Langsam und totenstill kletterte er vom Dach und begab sich zur Kirche, wo er auf sein Opfer lauerte.

„Wir müssen leise sein, dass uns keiner hört!“, schimpft der Bischof mit den Wachen. Giovanni richtete sich aus seinem Halbschlaf auf. Vorsichtig blickte er über die Pfeiler des Daches. „Ihr wartet kurz hier draußen, ich werde schauen ob im Gotteshaus jemand ist.“, sprach Antonio zu den Wachen und öffnete die Tür. Da standen sie da, die zwei Wachen, wie zwei Fliegen im Spinnennetz. Perfekt serviert für die brutalen Rachegedanken Giovannis. Leise kletterte er die Wand der Kirche hinab. Totenstill schlich er sich auf das Gebäude gegenüber. Langsam und mit Genuss zog er zwei Wurfmesser aus seinem Gürtel. Dann sprang er auf, und traf mit zwei gekonnten Würfen die Wachen welche sofort zu Boden sanken. Giovanni sprang vom Haus und schnappte sich die Leichen und zog sie in eine dunkle Gasse. Gerade richtig versteckt, kommt Antonio aus der Kirche und blickt sich voller Sorgen um, bis er Blutflecken auf dem gepflasterte Boden entdeckte. „Maria, was ist hier passiert?“, flucht er und rennt in das Gotteshaus.

Giovanni rannte hinterher. „Antonio, bleib stehen!“, rief Giovanni und zog sein Schwert. „Nun habe ich endlich die Gelegenheit, meinem Vater die verdiente Rache zu geben. Heute Nacht Antonio, wirst du sterben!“, fuhr er fort. Der Verfolgte stürmte zum Alter und zog an einem Hebel, welcher sich unter einer Steinplatte versteckte. Eine weitere Steinplatte schob sich kurze Zeit später auf die Seite, wodurch eine Treppe zum Vorschein kam. Giovanni sah die Gefahr der flucht und warf gekonnt ein Messer auf den Bischof des Arms, welcher dann zusammen sackte. Langsam näherte er sich Antonio, welcher versuchte die Klinge aus dem Arm zu ziehen. „Nun ist der Moment gekommen, auf den ich so lange gewartet habe. Ich musste mit ansehen, wie du ihn hinrichten lassen hast. Endlich kann ich das Leben meines Vaters rächen!“, schrie er ihn an und drückte seine Klinge durch sein Herz. Die Robe des Bischofs färbte sich blutrot. „Giovanni! Toni! Toni, war es, der deinen Vater gefangen hat, nicht ich. Er drohte mir, meine Taten an die Öffentlichkeit zu bringen. Toni aus Rivoli war es! Er ist ...“, quälten ihn seine letzten Worte. „requiescat in pace!“, flüsterte Giovanni, zog die Klinge aus der Leiche und richtete sich langsam auf. „Toni aus Rivoli, na warte, ich komme!“

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