Nochmal?

Behutsam griff er nach ihrer Hand. In dem Moment kreuzten sich ihre Blicke. Nun stand sie vor ihm. Ihr langes braunes Haar bedeckte ihre Schultern. Mit ihren braunen Augen schaute sie dem Jungen in die Augen. Ein Moment wo man denkt „Was nun?“. Doch ängstlich lässt sie ihren Blick schweifen. Es war ihr sichtlich unangenehm einen direkten Augenkontakt aufrecht zu halten. Enttäuscht wendet der Junge seinen Blick auch ab und betrachtet die schwach beleuchtete Straße. Kaum ein Auto war um die Uhrzeit unterwegs. „Fährt ja fast kein Auto.“, sprach der Junge in der Hoffnung das Schweigen zu brechen. „Joa.“, antwortete sie und schaute schüchtern auf seine Schuhe. „Wollen wir nicht reingehen?“, fragte er sie mit einem Blick in die Augen, welcher ihre Wangen röteten. „Wollen wir nicht noch ein bisschen draußen bleiben?“, antwortete sie mit schwacher Stimme. Er schwieg. Doch kurze Zeit später äußerte er ein: „Ja, ok.“ Ihr lag was auf dem Gewissen. Er wusste nicht genau was, aber er vermutete es. Sie trafen sich nun schon zum zweiten mal. Die Nachrichten von ihr füllten den Posteingang seines Handys. Er schreib mit ihr. Dabei muss man sagen, dass er nicht nur ab und zu schrieb, sondern andauernd. Ständig sah man ihn mit seinem Handy an der Hand und seinen schmalen Fingern auf den Touchscreen tippen. Kaum packte er es wieder ein, holte er es wieder aus der Hose. Er dachte über die Tatsache nach, ob man mit einer normalen Freundin soviel schreiben könne. Er war sich nicht sicher, aber war es möglich das sie keine Freundschaft im Sinn hatte, sondern etwas mehr. Ja, etwas mehr, da war er sich jetzt sicher! Er musste sich nur überlegen wie er es geschickt zu dem Thema kommen lies. Ratlosigkeit herrschte im Kopf des Schülers. „Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?“, fragte er spontan. „Ja, warum den nicht.“, murmelte sie, wobei ein Lächeln die zierlichen Lippen schmückten.

Schritt für Schritt liefen sie. Laterne für Laterne ließen sie hinter sich. Haus für Haus betrachteten sie aus Schüchternheit. Er blieb stehen „Wo laufen wir eigentlich hin?“, fragte er mit einem Lachen. Sie hob die Schultern. „Komm, gehen wir wieder zurück.“, bot er ihr an und schaute die Straße entlang, wo er jedes Haus schon vor Schüchternheit so sehr inspiziert hatte, als würde er hier täglich vorbeilaufen. Dabei war das ja nicht denkwürdig, das er extra für sie etwa 50 Kilometer gefahren ist, nur um sich wieder mit ihr zu treffen. Eine erstaunliche Tatsache für den materialistischen Jungen. „Geld kommt ja nicht aus dem Nichts.“, dachte er sich. Dabei hatte er über die Kosten nicht überlegt sondern einfach ihrer Einladung zugestimmt. Inzwischen waren sie wieder an dem Platz wo sie zu beginn saßen. Sie zog ihre Jacke aus, wobei der Junge stürmisch fragte:“ Wieso ziehst du deine Jacke aus?“. Sie schaute ihn an und antworte: „Der Boden ist so kalt.“. Der Schüler dachte nicht lange nach und sagt: „Zieh deine Jacke wieder an! Es ist viel zu kalt, du wirst ja noch krank. Kannst dich auf meinen Schoß setzen.“. Ihre Miene veränderte sich vom Schüchternen sofort ins fröhliche. Langsam zog sie ihre Jacke an. Er setzte sich auf den kalten Boden. Langsam näherte sie sich seinem Schoß bis er ihre Warmen Schenkel fühlte. Sichtlich nervös wendete er seinen Blick an das nächste Auto. Ein roter VW. Nicht gerade das schönste Auto. Einige Roststellen musterten den unteren Rand des Wagens. „Vermutlich hat das Auto schon die 300.000 Kilometer erreicht!“, dachte er sich. Dann entschloss der Schüler sich wieder in seine Augen zu schauen. Im selben Moment entschied sie sich genau den selben Gedanken auszuführen. Sie betrachteten sich kurze Zeit bis sie wieder seinem Blick wich. „Das kann doch nicht sein!“, dachte er sich. „Wollen wir rein?“, fragte der Schüler. Sie schaute ihn an und zögerte: „Muss das sein?“. Er erwiderte ihren Blick und sagte: „Es wird langsam kalt.“ Sie stand langsam auf.

Sie gingen durch die Tür in die Tanzschule, welche heute eine kleine Feier machten. „Das war doch der eigentliche Grund warum wir hier sind. Wir wollten doch tanzen.“, dachte er sich. Doch er konnte nicht tanzen. Lange war es her, wo er seine gelernten Tanzschritte verwendet hatte. Beim Eintreten in die, seiner Meinung nach, viel zu kleinen Halle, spürte er die Wärme die regelrecht den ganzen Körper umschlang. Sie zogen ihre Jacke aus und setzten sich an einen freien Tisch. Schweigen umhüllte den runden Tisch. Leere Flaschen glichen der Einfallslosigkeit des Jungen. Sie schwiegen sich weiter an als plötzlich alle aufstanden und gingen. Es musste inzwischen 12 Uhr gewesen sein, da die Veranstaltung um die Uhrzeit zu ende sein soll. Wir standen auch auf und verließen den Raum. Die Türen waren verstopft. Warum stürmen alle so durch den Türrahmen? Es war doch kein Monster im Raum! Er verstand nicht die Hektik der Tanzschüler.

Als beide draußen waren, fragte er: „Wo jetzt hin?“. Sie schaute ihn an und antwortete humorvoll: „Irgendwo hinter einen Busch.“ Er zog die Augenbrauen vor Verwunderung hoch. „Da isn Busch.“, sprach er und lachte. Er saß sich auf einen Bordstein und sagte:“ Komm, setz dich auf meinen Schoß.“ und lächelte sie an. Ohne lang zu überlegen oder zu warten tat sie war er anbot. Das gleiche Spiel wiederholte sich. Schaute er weg, schaute sie ihn an, schaute sie weg, schaute er sie an. Manchmal trafen sich dabei die Blicke. Plötzlich sah der Schüler ein Auto vorbeifahren. „Oh nein!“, sagte er leise und traurig. Es waren seine Eltern die ihn abholen wollten. „Ich glaub ich muss jetzt gehen.“, sagte er und man konnte die Traurigkeit in jedem Wort fühlen. Entschlossen schaute er sie an und fragte:“ Bekomm ich noch nen Kuss?“. Sie schaute ihn an, fröhlich, nein überglücklich war ihr Blick. Dabei funkelten ihre Augen und sie schaute tief in seine Augen. Er näherte sich langsam und spürte ihre warmen Lippen. Langsam und zärtlich schmiegten sich die Lippen an seine. Ein Moment wo sämtliche Zeit stehen zu bleiben schien. Er wich langsam zurück und schaute sie an:“ Nochmal?“. Sie biss verführerisch mit ihren Eckzahn auf ihre Lippen. Das selbe nochmal. Er genoss den Moment, entfernte sich langsam ihren Lippen und sagte:“ Ich muss jetzt leider gehen, schreibst du mir späta?“. Sie nickte und stand auf. Überglücklich entfernten sich beide voneinander wobei er immer wieder, bis er sie hinter der Ecke der Straße nicht mehr sah.
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