Brokkoli

„Na lecker!“, jammert er vor sich hin. Geekelt betrachtet er die Brokkolistücke auf seinem Teller. Trotz seines Hungers und des langen Schultags wühlt der Teenager mit der Gabel im Abendessen herum. Gequält sticht er in das Gemüse ein, hebt dieses vor sein Auge und wirft einen kritischen Blick auf dieses. „Haben wir nichts anderes zu essen?“, jammert dieser ein weiteres mal vor sich hin wobei er den Brokkoli auf dem glänzend weißen Teller stapelt. „Das ist gesund und nicht giftig!“, äußert sich die Mutter als wäre sie dieses Klagen schon gewohnt. Der Junge betrachtet weiterhin den Stapel mit Gemüse und sucht nach den Karottenstückchen, welche er mit Vorliebe am liebsten von allen Gemüsesorten isst. „Warum sind den die ekelhaften Sachen ungesund?“, denkt sich der Schüler. „Warum kann es nicht gerade umgekehrt sein? Warum kann nicht Schokolade gesund sein und Brokkoli ungesund sein?“, vertieft sich der Schüler in seine Gedanken. „Jetzt stell dich nicht so an!“, schaut die Mutter ihn an und kaut genüsslich auf dem Brokkoli. Schweigend blickt der Junge sie an und rollt die Augen. Als die Mutter sich wieder ihrem Teller zuwendet, betrachtet der Teenager die Salatschüssel in der Mitte des Tisches. Wie ein Spion nähert er sich dieser und versucht, ohne das die Mutter was merkt, die Karottenstücke aus der Schüssel zu picken. Doch ehe er sich die ersten Stücke auf den Teller legen kann, greift sie schneller als ein Ninja nach der dieser und sagt genervt: „So geht das aber nicht Freundchen. Entweder der ganze Salat oder nichts“.


Langsam entfernt er die Gabel von der Schüssel und wendet sich wieder seinem Teller zu. „Diese grüne, ekelhafte Zeug!“, versinkt dieser wieder in Gedanken. „Wie kann man nur sowas mögen? Kocht oder Dampft man dieses, dann schmeckt es schlabbrig. Isst man es roh schmeckt es wie nichts. Und das kann das noch gesund sein?“, führt er seine Gedanken weiter fort. „Ja vielleicht sollte man das Gemüse sogar verbieten lassen. Genau! Ich werde Bundeskanzler und werde ein Gesetz einführen und dieses Zeug für immer verbieten“, fängt der Teenager langsam zu träumen. Doch ehe er sich mit dem Traum erfreuen kann, kommt ein Geschimpfe durch den Kopf des verträumten Teenagers: „Jetzt stell dich nicht so an! Schau mal meinen Teller an, der ist leer. Deiner ist halbvoll. Das ist doch, wie sagt die Jugend heute dazu? Das ist doch „uncool“, oder wie auch immer ihr es nennt“. Der Schüler erwidert ihren Blick und versucht dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und antwortet mit einem monotonem: „Ich bin aber schon satt“. Etwas enttäuscht steht die Mutter auf und verlässt das Zimmer. Wie ein Hochleistungssportler im 500-Meterlauf wartet er auf den Moment, indem er mit der Gabel in die Schüssel die Karotten heraussuchen kann. Kaum hat die Mutter die Tür hinter sich geschlossen, schon greift er voller Elan nach den geliebten Stücken und schlingt diese herunter bis er zufrieden die Gabel auf dem Teller ablegt und mit zufriedenem Blick aufsteht und wie die Mutter zuvor das Zimmer verlässt.

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